Thorsten Bund

Treffen mit Jugendlichen von der Skater-Anlage am Schwimmbad

Bei einer anlassbezogenen Besichtigung eines Spielplatzes in Bakede wurde im Wesentlichen eine bauliche Schadensfeststellung vorgenommen. Die Summe der Instandsetzungskosten beläuft sich nach unbestätigten Angaben auf ca. 15.000,–€. Liest man nunmehr unreflektiert diese Informationen, liegt die Vermutung nahe, dass Jugendliche diesen Schaden verursacht haben. Der Schein trügt aber!

 

Vielmehr haben sich Jugendliche der Situation des Spielplatzes angenommen und sind schlichtweg kreativ geworden. Denn neben den „kreativen Umbaumaßnahmen“ der Jugendlichen, ist offenbar auch eine spielplatzadäquate und altersgerechte Betreuung der Stadt in den vergangenen Jahren ausgeblieben, sodass es jetzt etwas nachzuholen gilt, was die Gesamtsumme der Instandsetzungskosten erklärt. Eigentlich haben die Jugendlichen genau das getan, was wir Erwachsene immer von ihnen fordern: sie haben Verantwortung übernommen. Gleichwohl haben sie natürlich das kommunale/städtische Baurecht nicht beachtet, aber wie sollten sie auch? In einem Alter zwischen 10 und 14 Jahren ist man eben noch nicht so weit.

 

Nun sollte aber daraus nicht der Ruf nach Sanktionen für die möglichen Verursacher folgen, sondern eher die Frage beantwortet werden: Gibt es eigentlich eine Verantwortung der Stadt gegenüber ihren Kindern und Jugendlichen? Wenn es eine gibt, wer nimmt diese auf und wird dieser gerecht? Könnte es vielleicht die Stadtjugendpflege sein, die das Bindeglied zwischen der Stadtverwaltung und den hier lebenden jungen Menschen sein soll? Wo war dann dieses Bindeglied, als die Kreativität unserer Kinder und Jugendlichen in die Praxis umgesetzt wurde? Wer holt diese Altersgruppe ab und wie stellt sich eigentlich der Auftrag und das Ziel dieser möglicherweise 1,5 Stellen Stadtjugendpflege dar? Sind diese noch zeitgemäß, werden diese den aktuellen und künftigen Anforderungen noch gerecht? Müsste hier eventuell nachgebessert werden, um möglicherweis die Stadtjugendpflege auch in den Ortsteilen präsent werden zu lassen?

 

Mein Besuch der Jugendlichen vor Ort an der münderschen Skaterbahn hatte jedenfalls eine tolle Reaktion hervorgerufen. Die Bilder und die Ideen sprechen für sich! Ich hoffe, es gelingt mir, den Rat von den Ideen der Jugendlichen zu überzeugen und möglicherweise durch privates Engagement die Träume zu verwirklichen. Ich mache und hoffe, so ein Beispiel dafür zu geben, wie wir unsere jungen Münderaner an der Attraktivität unserer Stadt aktiv beteiligen können.

 

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Ist möglicherweise ein Bild von Kind, steht und außen
Ist möglicherweise ein Bild von Fahrrad und außen